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Tai Ji Quan (frühere Schreibweise Tai Chi Chuan), kurz Tai Ji (oder auch Tai Chi) oder auch "Schattenboxen" genannt, ist ein altüberliefertes chinesisches Übungssystem.
Ursprünglich von taoistischen Mönchen als sanfte Verteidigungskunst nach den Prinzipien des Yin und Yang erdacht, entwickelte es sich nach und nach zu einer einzigartigen Form der Meditation und Gesundheitspflege.
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Tai Ji Quan (Tai Chi), das in den chinesischen Krankenhäusern und Sanatorien oft einen wichtigen Teil des Behandlungsprogramms ausmacht, hat sich bei der Bekämpfung solcher chronischer Krankheiten wie Bluthochdruck, Neurasthenie und Lungentuberkulose als wirksam erwiesen.
Die zuträglichen Effekte des Tai Ji Quan (Tai Chi) haben viel mit seinen Eigenarten zu tun:
Vom Standpunkt der Sportmedizin aus tragen diese Eigenarten des Tai Ji Quan (Tai Chi) sehr zur Vorbeugung und zur Behandlung von Erkrankungen bei. Der hohe Grad an Konzentration, den das Tai Ji Quan (Tai Chi) erfordert, fördert ebenfalls die Funktion des Zentralen Nervensystems.
Da der Körper zur gleichen Zeit wie der Geist in Anspruch genommen wird, regen diese Übungen die Hirnrinde an, reizen verschiedene Regionen an und wirken hemmend auf andere ein. Dies ermöglicht dem Gehirn sich auszuruhen und entlässt die Großhirnrinde aus der pathologischen Spannung, die von allerlei Unbehagen hervorgerufen wird. Somit trägt dieser Sport zur Heilung von verschiedenen Nerven- und Geisteserkrankungen bei.
Durch Testreihen und Untersuchungen wurde herausgefunden, das langjährig Tai Ji (Tai Chi) - Übende über eine stärkere Physis verfügen, was sich darin ausdrückt, dass ihr kardiovaskuläres System ( als die Durchblutung der Herzkranzgefäße), ihre Atmung, ihr Knochenbau und ihr allgemeiner Metabolismus viel besser beschaffen waren verglichen mit nicht Tai Ji (Tai Chi) - Übenden.
Ein Alchemist und Wunderheiler namens Zhang Sanfeng soll vor etwa 800 Jahre einmal einen Traum gehabt haben, in dem ihm der legendäre Kaiser Xuan Wu das Schattenboxen beibrachte.
Am nächsten Morgen machte er sich aus seiner Heimat, den Wudang - Bergen, auf und verbreitete diese wunderbare Kampfkunst unter dem Volk. Damit handelt es sich bei Tai Ji Quan (Tai Chi) um das Geschenk einer Gottheit, das von übernatürlichen Wesen in die Welt gebracht wurde..
Nach historischen Quellen entstand es gegen Ende der Ming - Dynastie in Chenjiagou in Henan. Diese Gegend litt unter den Feldzügen der Mandschus und unter aufständischen Bauern: Beides Gründe für die Förderung der Kampfkunst.
Auf der Suche nach neuen Wegen der körperlichen Auseinandersetzung mit und ohne Waffen entstand eine neue Form des Boxens. Bis dahin waren immer schelle Bewegungen und kräftige Schläge und Stöße bevorzugt worden. Nun machte sich der neue Stil einige Prinzipien der chinesischen Philosophie zu eigen: "Das Stark und Harte wird durch das Schwache und Weiche überwunden", "Anpassung an den Stil des Anderen", um ihn mit den eigenen Waffen zu schlagen, und"Die Wucht von einer Tonne mit wenigen Bewegungen zu überwinden" sind einige davon.
Tai Ji Quan (Tai Chi) bestand ursprünglich aus acht Grundhaltungen für die Hände und fünf Grundformen für die Körperhaltung. Darum ist es auch unter dem Namen "13 Formen" bekannt, weiterhin auch als "Changquan" (langes Boxen), da es dem endlosen Fließen des Yangtse (eines der beiden größten Flüsse Chinas) gleicht, der auf Chinesisch Changjiang heißt. Es lässt sich vermuten, dass Tai Ji Quan (Tai Chi) aus den verschiedenen Elementen von sechszehn unterschiedlichen Boxschulen, basierend auf den "13 Formen" und der im Buch Quanjing "Das Buch des Boxkampfes" (General Qi Jiguang (1528 - 1587) beschriebenen Boxkunst, besteht.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fasste der Meister der Kampfkünste Wang Zongyue zusammen, was dieser neue Stil hervorgebracht hatte. Er kam dabei zu dem Schluss, dass eine enge Beziehung zwischen dieser neuen Schule und der Philosophie des Yin und Yang besteht.
Yin ist das weibliche, dunkle und negative Prinzip in der alten chinesischen Philosophie. Yang sein Gegenteil und seine Ergänzung. Es ist männlich, hell und positiv. Diese Lehre spielte in der Tai Ji (Tai Chi) - Philosophie (des "Uranfangs" alles Lebendigen) eine große Rolle, weshalb Wang diesem Boxstil den Namen Tai Ji Quan (Tai Chi) gab.
Im letzten Jahrhundert kam es zu großen Veränderungen in der Ausführung des Schattenboxens. Viele explosive und kraftbetonte Bewegungen verschwanden ebenso wie das wilde Stampfen mit den Füßen.
Übrig blieben entspannte, weiche und beinahe zärtliche Bewegungen.
In dieser Zeit rückte der therapeutische Wert und die gesundheitsfördernde Funktion des Tai Ji Quan (Tai Chi) mehr und mehr in den Mittelpunkt.
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